Biotop-Mitglied Martin ist in Grabelsdorf (Kärnten) aufgewachsen, einem Ort mit einer langen Geschichte. Im Dorf sind die Straßen nach Kelten und Etruskern benannt, es wurden dort bereits ein ganzes Gräberfeld ausgehoben, Teile einer eisenzeitlichen Siedlung (9.-6. Jh v. Chr.) wurden auch gefunden.
Als Martin kürzlich daheim auf der Gracarca spazierenging, bemerkte er, dass der Wanderweg, der an der Kirche St. Daniel (bereits 1050 n.Chr. urkundlich erwähnt), vorbeiführt verbreitert wurde. Dabei kamen einige menschliche Knochen zum Vorschein, unter anderem ein Schädelknochen, der am Wegesrand aus der Erde ragte. Martin meldete diesen Fund dem Denkmalamt und suchte auch gleich um Erlaubnis an eine so-genannte “Notgrabung” durchführen zu dürfen. Es geht dabei darum, die durch Bauarbeiten beschädigten, nun der Witterung ausgesetzten Skelettteile zu bergen und die Funde zu dokumentieren. Neben Knochen von insgesamt 4 Individueen (3 Erwachsene, 1 Kind) konnten wir auch einige Scherben und eine grüne Glasperle finden. Das ungefähre Alter der Knochen muss nun noch mit Hilfe der C-14 Methode bestimmt werden. Auf Grund der Lage der Gräber oberhalb des keltischen Gräberfeldes aber außerhalb der mittelalterlichen Friedhofsmauer vermuten wir, dass die Knochen bis zu 1000 Jahre alt sein könnten und vielleicht aus dem Frühmittelalter stammen. Genaueres wird die Analyse im Labor zeigen, wir sind alle schon irrsinnig gespannt darauf.
Wir werden uns nun daran machen eine weitere Ausgrabung mit Bürgerbeteiligung zu organsieren. Hast du Lust mitzumachen? Dann melde dich bei uns und lerne mit uns die Arbeit eines Archäologen genauer kennen! (Vorkenntnisse nicht vonnöten.)
References: https://www.kath-kirche-kaernten.at/pfarren/detail/C2936/filialkirche_st._daniel_t._danijel1
